2. Oktober: “Halberstadt bewegt sich – Auf die Plätze” – Bürger wehren sich gegen rechten Aufmarsch

2. Oktober - Halberstadt ruft auf die Plätze

“Halberstadt bewegt sich – Auf die Plätze” heißt das Motto einer Veranstaltung, zu welcher der DGB und das Bürgerbündnis für ein gewaltfreies Halberstadt am Sonnabend, 2. Oktober, aufrufen. Sie reagieren damit auf einen Aufruf der Jungen Nationalen (JN), der Jugendorganisation der NPD, die am selben Tag durch Halberstadt ziehen wollen. Die SPD und die Jusos in Halberstadt unterstützen als Mitglieder das Bürgerbündnis bei der Durchführung des Aktionstages. Sozialdemokraten aus ganz Sachsen-Anhalt sind aufgerufen gemeinsam mit den Halberstädtern ein durch ihre Teilnahme ein Zeichen für Demokratie zu setzen.

An dem Aktionstag beteiligen sich die Jusos Harz mit Unterstützung des Landesarbeitskreises gegen Rechtsextremismus der Jusos Sachsen-Anhalt aktiv, unter anderem mit dem Verteilen von Informationsmaterialen über Rechtsextremismus aus dem Projekt “Endstation Rechts” sowie durch einen Informationsflyer über die Problematik im Harz.

Treffpunkt ist ab 11.30 Uhr auf der Grünfläche gegenüber dem Bahnhofsgebäude (wo sich früher Blumenladen und Imbissbude befunden haben). Zur Eröffnung gibt es eine Einweisung durch den Veranstalter, es werden zudem Handzettel und Buttons verteilt. Rüdiger Erben, Staatssekretär im Innenministerium Sachsen-Anhalt, spricht danach zu den Teilnehmern, die sich anschließend zum Domstrationszug formieren. Dieser wird sich über die Bahnhof- und Magdeburger Straße Richtung Stadtzentrum bewegen.

Wer an der Fahrradrallye, die durch das gesamte Stadtgebiet führt, teilnehmen möchte, kann sein Rad zum Bahnhof mitbringen. Bei der Rallye, die um 14 Uhr im Zentrum startet, können in beliebiger Reihenfolge die an der Strecke gelegenen sechs Stationen mit Stempelstellen angefahren oder zu Fuß erreicht werden. Hier erwarten die Teilnehmer eine Reihe unterschiedlicher Angebote sowie Informationsstände und Redebeiträge.

An der Franzosenkirche findet eine vom Nordharzer Städtebundtheater organisierte Lesung “Wider das Vergessen! Das Gras noch müssen wir ausreißen, damit es grün bleibt” statt.

“Logo Ausstellung hingucken – denken – einmischen”

Die Gaststätte “Bollmann” in der Bakenstraße hält Informationen zur sozialdemokratische Politikerin Minna Bollmann bereit. Außerdem wird dort die Wanderausstellung “hingucken…denken…einmischen” gezeigt.

Die Moses Mendelssohn Akademie lädt zu einem Tag der offenen Tür ein und bietet kostenlose Museumsführungen an. Über seine Vereinsarbeit informiert das Soziokulturelles Zentrum ZORA ebenfalls an einem Tag der offenen Tür. Dort wird an den vor zehn Jahren ermordeten Halberstädter Helmut Sackers erinnert. Außerdem ist Fotoausstellung zum Mädchenfussballturnier zu sehen. Der Verein zur Pflege jüdischen Erbes bietet Führungen über den jüdischen Friedhof Am Berge an und versorgt die Besucher mit Infomaterial. An den Steinen der Erinnerung auf dem Domplatz wird der evangelische Kirchenkreis mit einem Informationsstand vertreten sein. Auf dem Holzmarkt baut der IJGD einen Stand auf. Kinder mit Fahrrädern können auf dem Platz an einem Geschicklichkeitstest der Verkehrswacht Bördekreis teilnehmen. Alle Stationen sind bis 15.30 Uhr besetzt.

Um 16 Uhr beginnt die Abschlussveranstaltung auf dem Holzmarkt. Es sind kurze Redebeiträge vorgesehen, unter anderem von Prof. Dr. Angela Kolb, Ministerin der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt, und Angelika Zädow, Superintendentin des Kirchenkreises Halberstadt, sowie Prof. Dr. Rainer Neugebauer vom Bürgerbündnis. Dazwischen ist Thorsten Stelzner, Satiriker und Poet aus Braunschweig, zu hören. Den Schlusspunkt setzt die Halberstädter Band “Plaid Shirts” mit bekannten Rock- und Bluestiteln aus den 60er, 70er und 80er Jahren.

“Es ist wichtig, dass möglichst viele Halberstädter mit uns Gesicht zeigen”, so Prof. Dr. Rainer Neugebauer vom Bürgerbündnis. So sieht es auch Oberbürgermeister Andreas Henke, Schirmherr der Veranstaltung: “Wir wollen uns nicht zerstören lassen, was wir in den zwanzig Jahren seit der Deutschen Einheit erreicht haben.” Er erinnert an die ersten freien Wahlen, an selbständiges Handeln, an die positive Entwicklung im Städtebau und im sozialen Bereich sowie das starke bürgerschaftliche Engagement.

“Jeder, der für Demokratie, Menschlichkeit und das friedliche Zusammenleben eintritt, sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und vor allem Rechtsextremismus wendet, ist an dem Tag gefragt. Egal ob mit dem Rad oder zu Fuß, Hauptsache Halberstadt bewegt sich”, lädt Rainer Straubing ein. Er informierte, dass auch die Bürgerbündnisse aus Quedlinburg und Wernigerode sowie engagierte Magdeburger bei der Halberstädter Veranstaltung dabei sein werden.

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