In Sachsen-Anhalt wandern zukünftige Baufachleute ab. Gewerkschaften fordern bessere Ausbildungsvergütungen

Magdeburg/Halberstadt. Zukünftige Baufachleute aus Sachsen-Anhalt wandern wegen niedrigerer Ausbildungsvergütungen nach wie vor in westliche Bundesländer ab. IG BAU und DGB warnen deshalb davor, dass sich der seit zwei Jahren akute Fachkräftemangel in der Bau-Branche noch verschärft. Darauf machten Mario Hennig, Ausbildungssekretär der IG BAU, und Sachsen-Anhalts DGB-Landeschef Udo Gebhardt am Wochenende in Halberstadt aufmerksam.

Mario Hennig:  ”Viele Betriebe haben sich in der Vergangenheit bei den Ausbildungsvergütungen nicht an die Tarife gehalten.” Das sei inzwischen besser geworden, aber in vielen Branchen liege man noch immer um 30 Prozent unter dem Westniveau, so Hennig. “Selbst nach tariflichen Regelungen haben angehende Baufachleute im dritten Ausbildungsjahr bei uns knapp 300 Euro weniger als im Westen. Für uns Gewerkschaften bedeutet das eine riesige Herausforderung.”

Der DGB-Landesvorsitzende Udo Gebhardt sieht in solchen Verhältnissen strukturelle Nachteile bei der Gewinnung von Fachkräften. Dies treffe auch für andere Branchen zu, insbesondere im Dienstleistungsbereich. Vor dem Hintergrund des auch vom DGB mitgetragenen Fachkräftepaktes Sachsen-Anhalt bestehe die dringende Notwendigkeit, die Ost-West-Unterschiede bei den Ausbildungsvergütungen zu beseitigen. Gebhardt: “Politische Signale gegenüber Arbeitsgebern, etwa bei der Vergabe öffentlicher Aufträge, wären volkswirtschaftlich legitim.”

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