Was macht man in einer Partei? Gehöre ich da überhaupt hin? Was wird mich dort erwarten? Kostet das was? Habe ich überhaupt Zeit dafür?
Diese Fragen sind sicher nur ein paar wenige der Fragen, die sich stellen, wenn man mit dem Gedanken spielt in eine Partei einzutreten. Auch ich habe mir diese Fragen des öfteren gestellt und den Gedanken eines Eintritts immer wieder verworfen. Sicher, Geschichte und Politik haben mich schon immer beschäftigt und auch die Entwicklungen in meinem Heimatland beäugte ich bisweilen mit Argwohn. Doch reichte mir das, um einen Eintritt in eine Partei für mich selbst zu rechtfertigen? Oder wenn ja, womit kann ich selbst dort dienlich sein?
Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass in unserem Land sehr viele sich dieser oder ähnlicher Gedanken annehmen oder Überlegungen in diese Richtungen anstellen.Auch glaube ich, dass der Wille zur Mitgestaltung im Inneren vieler Menschen absolut vorhanden ist, insbesondere in Zeiten größer werdender Ungerechtigkeit und dem Verfall von Solidarität unter den Menschen. Einstweilen fehlt aber möglicherweise nur noch der letzte, mutige Schritt oder die hilfreichen und vielleicht auch motivierenden Erfahrungen eines neuen Parteimitgliedes. Diesem Ziele sollen die wenigen Zeilen dieses Erfahrungsberichtes dienen.
Eine Sympathie für die Geschichte und die Werte der Sozialdemokratie sowie auch Interesse am Wirken der SPD sind bei mir schon sehr lange vorhanden und wie ich aus zahlreichen Gesprächen erfahren habe, auch bei vielen anderen Menschen. Doch die Entscheidung sich in Konsequenz dann für die SPD aktiv zu engagieren ist dann oftmals noch lange nicht getroffen. Und das häufig aus Unsicherheit vor dem was „einen da erwartet“.
Doch was konkret erwartete mich denn?
Engagierte, freundliche und aufgeschlossene Jusos, die mich aufgrund meines eher jüngeren Alters sofort mit zum nächsten Juso-Treffen nahmen, oder ein Ortsverein der nicht nur mich als Neumitglied freundlich in Ihre Reihen aufnahm, oder eine Landesdelegiertenkonferenz der Jusos- bei der man sich aktiv einbringen konnte und die sofort das politische Mitgestalten greifbar werden lies, oder eine politische Bildungsfahrt nach Berlin, die unschätzbare Informationen bot und Politik wirklich lebendig machte! Neben zahlreichen interessanten politischen Gesprächen kam es aber auch zu Bekanntschaften, die Unterhaltungen zu anderen Themen möglich machten und so ergaben sich Gemeinsamkeiten mit Parteimitgliedern die über ein politisches Miteinander hinausgingen. Somit entwickelten sich neben zahlreichen sachbezogenen Diskussionen auch schnell Gespräche mit ganz unterschiedlichen und stets spannenden Themen. Nicht nur das Kennenlernen von zahlreichen stets freundlichen und hilfsbereiten Menschen haben meinen Parteieintritt so angenehm gestaltet, sondern auch die damit verbundene Verknüpfung an Informationsquellen zu allen politischen Themen ist mehr als lohnenswert!
Diese kurze Schilderung soll keine Parteiwerbung im eigentlichen Sinne darstellen, nein- sie soll ein Erfahrungsbericht eines neuen SPD Mitglieds sein und soll all denen eine Ermutigung sein, Politik erlebbar für sich selbst zum machen- wenn die Überzeugung zwar vorhanden ist aber die Zweifel dieser noch obsiegen!
Tobias Kascha, Wernigerode