In dem Antrag unserer Fraktion heißt es zur Begründung: “Mit der Beschlussvorlage Nr. 2017/516 schlägt der Bürgermeister zum wiederholten Mal die Änderung der doppelten Straßennamen vor. Zur Begründung heißt es, die Änderung diene einer verbesserten Postzustellung und der Gefahrenabwehr. Die vorberatenden Ortschaftsräte der betroffenen Ortsteile und der Ausschuss für Soziales, Schule, Sport, Jugend und Senioren haben die Vorlage bereits zwei Mal eindeutig abgelehnt. Dennoch soll offenbar um jeden Preis eine Beschlussfassung im Stadtrat zu dieser Frage herbeigeführt werden. Bürger der Kernstadt wenden sich mit einer Unterschriftenaktion gegen die geplanten Änderungen. Auch die SPD-Fraktion lehnt die Änderung der Straßennamen ab.
Ob unseren Bürgern die Postzustellung tatsächlich wichtiger ist, als die in den Orten und der Kernstadt auch durch die historischen Straßennamen gewachsene Identifizierung mit dem eigenen Ort bzw. der eigenen Stadt, wird bei dem vorgeschlagenen Beschluss nicht geprüft und wurde auch nicht ermittelt. Die Bürger wurden in einem ungeordneten Verfahren lediglich gefragt, welche Namensvorschläge sie für die umzubenennenden Straßen haben. Das Kommunalverfassungsgesetz sieht in § 28 Abs. 3 ausdrücklich vor, die Bürger bei Fragen des eigenen Wirkungskreises zu befragen. Aus Sicht der SPD-Fraktion bietet sich die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei dieser Problematik an, um endlich einen sauberen, dem Bürgerwillen gerecht werdenden Abschluss für dieses Thema zu finden, das schon viel zu lange Kräfte des Stadtrates und der Verwaltung bindet.”
Wir sind gespannt, ob dieser Antrag auf Bürgebeteiligung eine Mehrheit im Stadtrat finden wird.